Erektionsstörungen

Hier finden Sie einige Informationen über das o.g. Thema der Erektions-/ oder Potenzstörungen.

Liebe und Sexualität sind Grundbedürfnisse jedes Menschen und können ein Leben lang erhalten bleiben. Erektionsstörungen betreffen Körper und Seele. Bei Erektionsstörungen ist nicht nur das Organ in seiner Funktion gestört, sondern die ganze Persönlichkeit des Mannes ist davon betroffen. Erektionsstörungen – Zerreißprobe für die Partnerschaft

Damit es wieder so wird wie früher …

  • Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin über Ihre Erektionsstörung!
  • Das fällt zwar den meisten Menschen schwer, ist aber ein wichtiger erster Schritt zu mehr Lebensqualität.

Erektionsstörung – man(n) ist nicht allein

  • 4 – 6 Millionen Männer leiden an einer Erektionsstörung.
  • Jeder fünfte Mann über 30 ist betroffen.

Häufigkeit der Erektionsstörungen

  • 19,2% aller Männer zwischen 30 und 80 Jahren
  • rund ein Drittel dieser Männer (6,9 % aller Männer) leiden unter der Erektionsstörung und brauchen deshalb eine Behandlung.
  • Mit höherem Alter nimmt die Häufigkeit der Erektionsstörung deutlich zu.

ED – Wen betrifft es?

Etwa 19% aller deutschen Männer zwischen 30-80 Jahren (ca. 5.5 Millionen) sind von ED betroffen! (Gesamtprävalenz).

Ursachen der Erektionsstörung – Drei große Gruppen:

  • organisch (Penisdurchblutung, Penisvenen und Penismuskulatur, Penisnerven)
  • Hormonstörungen
  • psychische Ursachen

Organische Ursachen

Treffen eine oder mehre Faktoren auf Sie zu?

Das Rauchen stellt den mit Abstand größten Risikofaktor dar, den Sie selbst einfach beeinflussen können: Das Rauchen aufgeben !
Merke: Die Erektionsstörung kommt vor Herzinfarkt und Schlaganfall!

Der Penis ist die “Wünschelrute des Herzens” (Prof. H. Porst)

Erkrankungen (Gefäßeffekte)
  • Bluthochdruck
  • Gefäßverkalkungen
  • Zuckerkrankheit
  • Nierenkrankheiten
Stoffe(äußere Einflüsse)
  • Nikotin
  • Alkohol
  • Medikamente (ß-Blocker, Thiazide)
  • Drogen
Neurogene Störungen
  • Zuckerkrankheit
  • Multiple Sklerose
  • M. Parkinson
  • Prostataoperationen
  • Rückenmarkverletzungen
Hormonstörungen
  • Testosteronmangel
  • Schilddrüsenerkrankungen

Erektionsstörungen – oft Anzeichen einer komplexen Erkrankung

  • Bis zu 70 % der Patienten mit einer Prostatavergrößerung leiden an einer Erektionsstörung.
  • Mehr als 50 % der Diabetiker haben eine Erektionsstörung.
  • 40 % der Herzpatienten haben Erektionsstörungen.
  • 30 % der Hochdruckpatienten leiden an Erektionsstörungen.
  • 25 % der Männer mit Erektionsstörungen haben einen unerkannten Diabetes.

Besonderheiten bei Diabetikern I

Bei den Stoffwechselstörungen als Ursache der erektilen Dysfunktion ist an erster Stelle der Diabetes mellitus zu nennen. Diabetes verursacht langfristig sowohl Durchblutungsstörungen in den großen und an feinen Blutgefäßen, als auch Nervenschädigungen. 35 bis 75 % der Diabetiker leiden an Erektionsstörungen, die sich häufig innerhalb der ersten 10 Jahre entwickeln.

Besonderheiten bei Diabetikern II

Die Ursache der erektilen Dysfunktion ist je nach Art des Diabetes unterschiedlich:

  • Bei Typ 2-Diabetiker ist die Potenzstörung Folge von Schädigungen der Blutgefäße im Sinne einer Mikroangiopathie, oder Makroangiopathie (Veränderungen an den großen Blutgefäßen).
  • Bei Typ 2-Diabetiker beruht die Potenzstörung eher auf Störungen der Nerven infolge einer Polyneuropathie (Schädigung der peripheren Nerven durch mangelnde Versorgung mit Sauerstoff)

Vorbeugung: Blutzucker richtig einstellen.

  • Zur Vorbeugung vor Erektionsstörungen ist die wichtigste Maßnahme, ein dauerhaft gut eingestellter Blutzuckerspiegel. So wird einer Schädigung der Blutgefäße und Nervengewebe am ehesten entgegengewirkt.

Psychische Ursachen

  • Partnerschaftskonflikt
  • verdrängteBedürfnisse
  • Schuldgefühle
  • Beruflicher Stress
  • Langeweile in der Beziehung
  • Angst vor Schwangerschaft
  • Ängste

Wie entsteht eine Erektion?

  • Ob blond ob braun, ob schlank ob Rubens… erst das Ansprechen auf einen sexuellen Reiz ermöglicht eine Erektion.
  • Die sexuelle Erregung wird vom Gehirn über Nerven an den Penis weitergeleitet.

Was passiert im Penis?

  • Penisblutgefäße und Hohlräume des Schwellkörpers weiten sich.
  • Mehr Blut fließt in den Penis und wird dort festgehalten.
  • Ergebnis: Der Mann bekommt eine Erektion

Bei Erektionsstörungen ist dieser Ablauf gestört. Das kann daran liegen, dass Gewebe und Nervenfasern im Penis geschädigt sind und deshalb nicht genügend Blut in den Penis fließt.

Die Diagnostik

  • Anamnese (vor allem Partnerschafts- und Medikamentenanamnese)
  • Miktionsanamnese ( Wie funktioniert das Wasserlassen )
  • Körperliche- und Genitaluntersuchung
  • Rektale Untersuchung
  • Sonographie ( Ultraschall )
  • Hormonbestimmung / weitere Laborwerte
  • Schwellkörpertestung
  • Penis-Gefäßuntersuchung

Wichtig: die Diagnostik in unserer Praxis erfolgt abgestuft, d.h. stufenweises Vorgehen, nicht die gesamte Diagnostik bei allen Patienten!

Der erste Schritt zur Diagnose

Das ärztliche Gespräch
Der Arzt fragt nach:
Art des sexuellen Problems
Vorerkrankungen
Partnerschaft und Sexualleben
Lebenssituation

Der zweite Schritt zur Diagnose

Körperliche Untersuchung und Laboruntersuchung
Der Arzt untersucht:
Penis, Hoden und Prostata
Blutdruck, Blutzucker, Blutfette
Leber- und Nierenwerte
Hormone
Urinwerte

Der dritte Schritt zur Diagnose

Evtl. Ultraschalluntersuchung des Penis > Farbdoppler

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

  • Tabletten
  • Spritzen
  • Zäpfchen für die Harnröhre
  • Mechanische Hilfsmittel
  • Operation
  • Sexualtherapie- und Beratung

Tabletten

  • PDE-5 Hemmer
  • Sorgen für eine verbesserte Durchblutung der Schwellkörper
  • Penis bleibt nach Erregung länger steif

Medikamentengabe über die Harnröhre

Vorteile:

  • Kein Spritzen in den Penis nötig

Nachteile:

  • Medikamentöse herbeigeführte Erektion ohne Erregung
  • geringe Erfolgsrate
  • häufiges Brennen und Blutungen

SKAT – Schwellkörperautoinjektionstherapie

Vorteile:

  • Zuverlässig und sicher

Nachteile:

  • Medikamentöse herbeigeführte Erektion ohne Erregung
  • Angst vor Spritzen (Schmerzen)
  • Nebenwirkungen (Dauererektion, Blutergüsse, Schmerzen, evtl. Schwellkörperfibrosen)

Mechanische Hilfsmittel: Vakuumpumpe

Vorteile:

  • einfach
  • preiswert
  • kaum Nebenwirkungen

Nachteile:

  • Mechanisch hervorgerufene Erektion
  • Indiskrete Anwendung
  • Bei längerer Anwendung: bläuliche Verfärbung und Kältegefühl des Penis

Operative Maßnahmen: Schwellkörperimplantate

Vorteile:

  • Erektion jederzeit und beliebig lange möglich
  • äußerlich nicht erkennbar
  • zuverlässig und sicher

Nachteile:

  • Erektion ohne Erregung
  • Operationsrisiken
  • „letzter Ausweg“ danach ist keine weitere Therapie mehr möglich!
  • Nicht rückgängig zu machen

Sexualtherapie

Bei Partnerschaftsproblemen oder psychischen Ursachen als Hintergrund der Erektionsstörung ist eine Behandlung durch einen Sexualberater oder Sexualtherapeuten sehr hilfreich.

Ausblick in die Zukunft

  • Gentherapie
  • Mit fSlo-cDNA oder iNOScDNA ist es ggf. möglich durch 2 – 3 monatige intracavernöse Injektionen die Erektionsfähigkeit wieder herbeizuführen

Was können Sie zusätzlich zur Behandlung noch tun?

  • Mehr Bewegung, Sport
  • Öfter Entspannen
  • Mehr Genuss
  • Auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren